Der Händlerbund e.V. ist der größte Onlinehandelsverband in Europa. In diesem Artikel berichte ich über meine Erfahrungen mit meiner Mitgliedschaft im Händlerbund und verrate, warum der Händlerbund für jeden Onlineshop-Betreiber bei einer Shop-Abmahnung als ‚Helfer in der Not‘ ein echter Geheimtipp ist.
Onlineshop abgemahnt, was jetzt?
Ich bin nun schon seit einigen Jahren Mitglied beim Händlerbund. Meine Mitgliedschaft schloss ich damals ab, nachdem ich eine Abmahnung von der Wettbewerbszentrale bekommen hatte. Die Wettbewerbszentrale war der Auffassung gewesen, dass es in meinem Shop einen Fehler bei der Preisauszeichnung gab – und mahnte mich dafür prompt ab.
Es handelte sich dabei um meine allererste und bis heute auch einzige Abmahnung und ich stand vor der großen Frage: Was soll ich nun tun?
Erstmal recherchierte ich natürlich auf eigene Faust im Internet und informierte mich über das Thema Abmahnungen. So wie ich das verstand, gab es für mich drei Möglichkeiten und ich hatte die Qual der Wahl:
- Ich könnte die mit der Abmahnung gesendete Unterlassungserklärung unterschreiben und die Abmahngebühr an die Wettbewerbszentrale bezahlen.
- Ich könnte mir einen Anwalt holen – was ziemlich teuer werden könnte und ich hatte keine Ahnung, ob meine Rechtsschutzversicherung die Kosten übernehmen würde.
- Ich könnte Mitglied beim Händlerbund werden, denn dort hatte ich einen tollen Service für „Noch-nicht-Mitglieder“ entdeckt: Der Händlerbund hilft sofort bei einer Abmahnung und das auch rückwirkend. Das bedeutet, dass der Händlerbund sich sogar um das Problem kümmert und die Rechtsvertretung übernimmt, auch wenn man zum Zeitpunkt der Abmahnung noch gar kein Mitglied war.
Und genau dafür entschied ich mich, denn die Kosten beim Händlerbund waren für mich absehbar und das Angebot erschien mir fair.
Bei Abmahnung schnelle Hilfe vom Händlerbund
Ich meldete mich also beim Händlerbund an und beschrieb schon bei der Anmeldung meinen Abmahnfall. Daraufhin meldete sich umgehend eine Dame vom Händlerbund bei mir und vereinbarte mit mir bereits für den nächsten Tag einen Telefon-Termin beim hauseigenen und auf Onlineshop-Abmahnungen spezialisierten Rechtsanwalt. Ich musste nur die Abmahnung an den Händlerbund faxen und telefonierte dann am Tag darauf mit dem Rechtsanwalt, der mir die Situation aus rechtlicher Sicht erklärte und mich dazu beriet, wie unsere nächsten Schritte aussehen sollten.
Da der Fall bei mir ziemlich klar war, kam ich um die Abmahnkosten von 260€ leider nicht herum. Allerdings hat der Rechtsanwalt die vorformulierte Unterlassungserklärung zu meinen Gunsten umformuliert. Diese verbesserte Unterlassungserklärung wurde dann an die Gegenseite gefaxt und der Fall war erledigt.
Das war also die Geschichte, wie ich zum Händlerbund gekommen bin. Seither bin ich mit meinen Onlineshops komplett abmahnfrei. Das verdanke ich mit Sicherheit auch der Onlineshop-Prüfung, die in der Händlerbund-Mitgliedschaft enthalten ist.
Abmahnsicherheit dank Onlineshop-Tiefenprüfung
Der Händlerbund bietet seinen Mitgliedern eine Shop-Tiefenprüfung an, die ich gerne nutze. Hierbei wird der Onlineshop durch einen spezialisierten Händlerbund-Rechtsanwalt auf Rechtssicherheit und potenzielle Abmahnpunkte überprüft. Im Anschluss erhält man eine übersichtliche Aufschlüsselung der gefundenen Fehler mit klaren Verbesserungsempfehlungen. Die Liste ist eine super Hilfe, um die Kritikpunkt dann einen nach dem anderen im Onlineshop auszubessern.
Ich dachte ehrlich gesagt eigentlich, dass bei mir alles in Ordnung wäre, weil ich sehr darauf achte, immer up to Date zu bleiben und alle rechtlichen Anforderungen einzuhalten. Daher war ich schon etwas überrascht, dass bei der ersten Shop-Überprüfung doch ein paar Fehler gefunden wurden. Aber mit der Fehlerliste und der Hilfe des persönlichen Ansprechpartners, der einem während des Prüfprozesses zugeteilt wird, ist es kein Problem, das in den Griff zu bekommen.
Ein echter Pluspunkt für mich ist es dabei, dass der Händlerbund sogar die Haftung für die Rechtssicherheit des Onlineshops übernimmt, wenn man nach der Überprüfung alle bemängelten Punkte ausgebessert hat.
Im Falle einer Abmahnung trägt der Händlerbund alle außergerichtlichen und gerichtlichen Kosten. Auch die unbegrenzte anwaltliche Beratung für Mitglieder finde ich wichtig, da man doch öfter mal unsicher ist und Fragen hat.
Rechtstexte-Generator vom Händlerbund für rechtssicheren Shop
Ein für mich sehr wichtiger Punkt ist auch der Rechtstexte-Generator, den der Händlerbund seinen Mitgliedern zur Verfügung stellt. Der Händlerbund bietet dort alle nötigen Rechtstexte wie AGBs, Impressum oder Widerrufsbelehrung laufend auf dem aktuellen Stand an. Egal ob für Onlineshops, Ebay, Amazon oder andere Marktplätze.
Eine echte Erleichterung ist es, dass man die Texte per HTML-Code in die eigenen Seiten einbauen kann und sich dann um nichts weiter zu kümmern braucht. Wenn dann wieder mal eine Rechtsänderung kommt und der Händlerbund die Rechtstexte entsprechend ändert, werden die neuen Texte aus der Datenbank gezogen und im Shop automatisch aktualisiert. Das spart viel Zeit und Nerven und man ist rechtlich immer auf der sicheren Seite.
Auch von Vorteil ist für mich, dass die Rechtstexte in mehreren Sprachen bereitgestellt werden. Da ich auch Onlineshops im Ausland betreibe, spare ich mir dadurch einen Übersetzungsservice oder fremdsprachigen Fachanwalt.
Mit dem Magazin vom Händlerbund auf dem neusten Stand
Recht interessant finde ich auch immer den Newsletter „Onlinehändler News“ vom Händlerbund, der über Aktuelles zu Internet-Recht, Onlinemarketing usw. informiert. Als Mitglied des Händlerbunds bekommt man außerdem das gleichnamige Print-Magazin regelmäßig per Post. Hier werden aktuelle Entwicklungen, Tipps und Studien rund um das Thema eCommerce veröffentlicht.
Der Händlerbund führt dort auch regelmäßig anonyme Umfragen bei seinen Mitgliedern durch, woran ich immer teilnehme. Für mich ist es interessant zu lesen, wie sich die Onlineshop-Branche im Gesamten entwickelt. Die Studien dienen mir dabei auch als Messlatte, um zu sehen, wo ich mit meinen eigenen Onlineshops stehe und wie ich mich im Vergleich zur gesamten Branche entwickle.
Über die Rechtssicherheit hinaus
Kundensiegel und Kundenbewertungen für den Trust Faktor
Seit Neuestem bietet der Händlerbund auch ein kostenloses Käufersiegel für seine Mitglieder an. Um das Siegel mit dem Zertifikat zu bekommen, wird der Onlineshop auf bestimmte Anforderungen hin überprüft. Wenn man die Shop-Tiefenprüfung bereits hinter sich hat, gibt es eigentlich keine Hürden mehr.
Das Käufersiegel kann man auch mit einer Kundenbewertungsfunktion verknüpfen. Damit kann man Kundenbewertungen sammeln und diese gemeinsam mit dem Siegel dann im eigenen Onlineshop einbauen und anzeigen.
Ich habe den Service selbst bisher noch nicht genutzt und kann dazu nicht viel schreiben, da ich schon seit Jahren mit eKomi arbeite. Ein allgemeines Trust-Siegel fehlt mir allerdings noch und ich überlegem das Kundensiegel in meinen Shops einzubinden. Momentan bekommt man noch kostenlos das eCommerce Europe Trustmark dazu, das ist für mich ebenfalls interessant für meine ausländischen Shops. Da der Händlerbund mittlerweile eine Import-Funktion für eKomi-Bewertungen anbietet, wenn man auf die Käufersiegel Kundenbewertungen umstellen möchte, werde ich die Umstellung wahrscheinlich machen. Die alten Bewertungen gehen dabei nämlich nicht verloren und ich spare mir die monatlichen eKomi-Gebühren. Eine Schnittstelle zu Oxid und eine Anleitung für die Anbindung gibt es auch, deswegen spricht aus meiner Sicht nichts gegen den Wechsel.
Kostenvorteile durch die Händlerbund Partner-Gemeinschaft
Ein weiterer kostensparender Punkt sind die Vorzüge bei den Händlerbund-Partnern. Der Händlerbund hat zum Beispiel sehr gute Preise bei Kartonagen mit der Firma Smileypack ausgehandelt und als Händlerbund-Mitglied kann man auf diese Weise etwas Geld sparen. Ich habe noch keine günstigere Bezugsquelle für Kartonagen gefunden und bestelle seit Jahren unser gesamtes Verpackungsmaterial über die Händlerbund-Partner.
Mein Fazit zur Händlerbund-Mitgliedschaft
Alles in allem habe ich es bis heute nicht bereut, Mitglied beim Händlerbund geworden zu sein. Ich hatte mich direkt von Anfang an für das Unlimited-Paket für 39,90€/monatlich entschieden. Die anderen Pakete sind deutlich abgespeckter und kamen für mich nicht in Frage.
Mit meiner Entscheidung bin ich wirklich zufrieden, weil ich nicht nur damals bei meiner Abmahnung schnelle Hilfe bekommen habe. Ich habe auch das Gefühl, dass der Händlerbund sein Angebot ständig verbessert und darauf schaut, stetig was für seine Mitglieder zu tun.
Hier könnt ihr euch selbst über die verschiedenen Pakete vom Händlerbund informieren:
www.haendlerbund.de*
Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Händlerbund gemacht? Es würde mich auch interessieren, wenn ihr andere Möglichkeiten nutzt, um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein. Schreibt mir einfach über die Kommentarfunktion!
– Werbung –
*Freiwillig gekennzeichneter Provisions-Link: Über Provisionen finanzieren wir diesen Blog. Wir werden niemals ein Produkt empfehlen oder erwähnen, nur weil es ein Affiliate-Programm gibt und schreiben nicht besser oder schlechter über Produkte und Dienstleistungen als wir es sonst tun würden. Für euch entstehen keine Mehrkosten, falls ihr ein Produkt über den Link kauft.
Ich habe mich sofort, als ich mit meinen Onlinehandel angefangen habe, beim Händlerbund angemeldet. Für 39,90 € pro Monat (Unlimited). Die erste Rechnung habe ich, nur mit meinem Namen ausgestellt, erhalten. Ich habe darum gebeten auch noch zusätzlich meinen Firmennamen mit aufzuführen. Ich erhielt einen Anruf, dass dies nicht möglich sei, da ich Einzelunternehmer bin. Auf die Shop-Tiefenprüfung habe ich Wochen gewartet. Ich erhielt dann endlich mal eine „Fehlerliste“, die ich abgearbeitet habe. Auf eine Rückmeldung ob jetzt alles soweit ok ist oder nicht, warte ich bis heute. Seit Monaten. Ich habe gekündigt. So etwas brauche ich nicht wirklich. Sehr nett und hilfsbereit, wenn man noch kein zahlender Kunde ist. Das lässt aber nach der Anmeldung merklich nach. So habe ich es empfunden.
Nun dann sag ich mal meine Erfahrung. Wenn ich auf die Damen vom Händlerbund gehört hätte, hätte ich ne Unterlassungserklärung Unterschieben, die uns dann ganz schön was gekostet hätte. So sind wir vor LG Traunstein marschiert, den Hersteller mit ins Boot geholt und gewonnen. Denn nicht wo Bio drauf steht muss Bio drinn sein, es kommt ganz darauf an um was es sicht handelt.
Für Simple Sachen sicherlich OK, für komplexe Thematiken Totale Katastrophe, mal abgesehen von sehr, sehr schwammigen Aussagen.
Ich bin NOCH Mitglied beim Händlerbund (Unlimited Paket) und hatte auch schon eine Abmahnung bekommen,
allerdings wurde mir vom Händlerbund gesagt ich muss zahlen. Punkt. Hin und her geschiebe mit der Kanzlei ITB und keiner ist zuständig,,,,,und das für 569.- € im Jahr,,,,nein danke
Ob die „Spitzenjuristen“ vom Händlerbund auch tätig werden, wenn der Seitenbetreiber hier für sein nicht als Werbung gekennzeichnetes „Influencen“ abgemahnt wird ?
Du hast natürlich Recht – die Affiliate-Links waren nicht korrekt gekennzeichnet. Das haben wir nun nachgeholt.
Hallo Manuel.
Der Beitrag war für mich sehr informativ. Meine Frau und ich wollen mit unserem zukünftigen kleinen Shop ganz in Ruhe nur ein wenig unsere Rente aufbessern. Da sind mir die rund vierzig Euro planbare Ausgaben pro Monat nützlicher als mit dem Damoklesschwert der Abmahnung über dem Kopf zu leben. Eine Abmahnung würde uns wahrscheinlich ruinieren.
Wer aber nichts anderes zu tun hat, als einen solchen Erfahrungsbericht distanzlos durch den Kakao zu ziehen, der ist vielleicht nur missgünstig oder von der Konkurrenz oder gar von der Abmahn-Industrie inspiriert.
Selbst wenn Manuel für diese Empfehlung eine Prämie (Affiliate) erhält, was ist denn schon dabei. Andere verkaufen ihre Großmutter gegen ‚Judas-Lohn‘ an den großen Automobil-Club mit den vier Buchstaben.
Übrigens, wir sind noch immer nicht Mitglied und erhalten keine Prämie.
Danke Heinrich, du schätzt das genau richtig ein.
Für diesen doch vielversprechenden Werbeauftritt gab es doch bestimmt den „Unlimited“ für 1 Jahr kostenlos !
Wie schon oben geschrieben: Dieser Artikel wurde freiwillig von mir als Erfahrungsbericht verfasst. Der Händlerbund hat sich dafür in keiner Weise revanchiert oder etwas bezahlt. Meine Mitgliedschaft beim Händlerbund bezahle ich – seit Jahren – aus eigener Tasche.
Sorry, für mich ist dieser Beitrag nur „Werbung“ und damit als „Erfahrungsbericht“ völlig wertlos. Schade!
Was wurde Ihnen für diesen Werbeartikel bezahlt? Es wäre zu erwarten diesen auch als Werbung zu kennzeichnen.
Leider wurde mir nichts bezahlt. Im Gegenteil, ich zahle eine Jahresgebühr an den Händlerbund für meine Shops. 😉
aha, daher auch die partnerID im link zum Händlershop?
Gegen eine PartnerID ist ja nichts einzuwenden, Manuel hätte das aber kennzeichnen sollen.
Ob der Artikel dann auch völlig objektiv ist, ich denke schon. Ich glaube nicht, dass sich Manuel mit der Provision ein zweites Standbein aufbauen möchte.
Stimmt, wir sind beim Affiliate-Programm des Händerbunds registriert, da wir über Provisionen diesen Blog finanzieren. Die geringen Beträge, die darüber zurückkommen, decken allerdings nichtmal die Hostingkosten…