Aktualisierung bei Google: Ab sofort keine AdWords mehr in der rechten Spalte

Google nimmt weltweit eine drastische Änderung vor und schafft die AdWords Textanzeigen in der rechten Seitenspalte neben den Suchergebnissen ab. Die Meldung ist seit heute durch Google offiziell bestätigt. Wer also Textanzeigen über AdWords schaltet, sollte sich in den nächsten Tagen unbedingt seinem Konto widmen.

 

Was hat es mit der Änderung auf sich?

Die Textanzeigen im rechten Seitenbereich gibt es künftig nicht mehr. Dort wurden seit etlichen Jahren bis zu acht AdWords-Anzeigen angezeigt.

In der Desktop-Suche blendet Google ab sofort nur noch die Textanzeigen ober- und unterhalb der organischen Suchergebnisliste ein. Die Anzahl der AdWords-Anzeigen ist dabei jeweils auf drei Stück begrenzt. Eine Ausnahme soll es lediglich für besondere Suchanfragen („highly commercial queries“) geben: In solchen Fällen können auch mal vier Textanzeigen angezeigt werden.

 

[tweetthis]Künftig nur noch 3 statt 11 Textanzeigen im sichtbaren Bildschirmbereich bei Google! #AdWords #News[/tweetthis]

 

Der rechte Seitenbereich bleibt Google zufolge in Zukunft den sogenannten Product Listing Ads vorbehalten, die es Onlineshops ermöglichen, ihre Produkte direkt mit Bild, Kurztext, Preis auf der Suchergebnisseite zu platzieren. Ich habe diese Anzeigen bereits neulich in einem Artikel über Maßnahmen zur Vermarktung von Onlineshops beschrieben.

Nach Angaben von Google wurde die Änderung bereits seit einiger Zeit getestet. Dem einen oder anderen dürfte es vielleicht selbst schon aufgefallen sein, dass immer häufiger nur die Anzeigen oberhalb der Suchergebnisse eingeblendet wurden.

Auch ich musste die Erfahrung erst vor kurzem machen, als ich einem Kunden in einer AdWords-Schulung zeigen wollte, wie man die Anzeigen-Positionen durchzählt. Ausgerechnet in diesem Moment gelang es mir nicht, Textanzeigen im rechten Seitenbereich durch Suchanfragen auszulösen. Ich bin dabei fast verzweifelt – nun weiß ich, worauf der „Vorführeffekt“ zurückzuführen ist.

 

Was heißt das für AdWords-Kunden?

Die Änderung dürfte für alle, die über AdWords mit Textanzeigen werben, teilweise weitreichende Folgen haben:

Anstelle von insgesamt 11 möglichen Positionen für Textanzeigen im sichtbaren Bildschirmbereich (3 oberhalb und bis zu 8 rechts) auf der ersten Suchergebnisseite müssen die Werbenden nun um nur noch 3 bzw. 4 Anzeigenpositionen wetteifern. Dieser Wettbewerb wird die Klickpreise in die Höhe treiben.

 

[tweetthis]Uns erwarten teurere AdWords-CPCs durch mehr Wettbewerb um obere Positionen! #AdWords #Google #News[/tweetthis]

 

Bisher war es für Werbende mit begrenztem Budget eine echte Alternative, die CPC-Gebote gar nicht erst auf die – meist deutlich teureren – Anzeigenpositionen 1 bis 3 zu optimieren, sondern die Positionen 4 bis 6 anzustreben. Denn diese Positionen befanden sich trotz geringerer Klickkosten noch immer gut sichtbar im oberen Bildschirmbereich. Und das ging mit erheblichen Einsparungen bei den Durchschnitts-Geboten einher.

Da es diese Positionen aber in Zukunft nicht mehr gibt, werden alle Werbenden auf die Positionen 1-3 bieten und ihre Maximalgebote entsprechend anpassen, um diese Positionen zu erlangen. Denn die Anzeigen im Fußbereich der Google-Suche unterhalb der Suchergebnisliste sind wenig attraktiv. Das dürfte in absehbarer Zeit deutlich steigende Durchschnitts-CPCs zur Folge haben.

 

Was kannst du nun tun?

Natürlich muss es sich erst noch abzeichnen, welche Auswirkungen die Änderung von Google für den Einzelnen wirklich zur Folge hat. Dennoch solltest du deinem AdWords in den nächsten Tagen und Wochen wieder mehr Beachtung schenken.

Für die AdWords-Konten meiner Kunden habe ich mir bereits einige Gedanken gemacht, worauf ich achten und was ich tun werde.

Hier ein paar erste Empfehlungen:

  • Für’s erste solltest du auf jeden Fall die Entwicklungen deiner Keywords überwachen und dabei vor allem die Monitoring-Spalten „Durchschn. Pos.“ und „Gesch. Gebot für oberste Position“ sowie „Gesch. Gebot obere Positionen“ im Auge behalten.
  • Es macht bestimmt auch Sinn zu beobachten, wie sich deine Click-Through-Rate im Verlauf der Zeit im Vergleich zum Zeitraum vor der Umstellung von Google am heutigen Tag verändert. Wenn die CTR einbricht, weil deine Anzeigen aus dem oberen Bildschirmbereich verdrängt wurden, kannst du so direkt gegensteuern und die Gebote anpassen.
  • Für wirklich wichtige Keywords solltest du deine maximalen CPC-Gebote am besten sofort anpassen, um gar nicht erst Gefahr zu laufen, dass andere dich überbieten und dein Traffic infolgedessen einbricht.

Außerdem vermute ich, dass eine gut durchdachte Keyword-Strategie nun noch größere Bedeutung gewinnen wird, da man sonst Gefahr läuft, uferlos Budgets zu verbrennen. Besonders Nischen-Keywords und gut überlegte Keyword-Kombinationen könnten in Zukunft echtes Einsparpotenzial bringen.

Ich bin gespannt, welche Beobachtungen ich die nächsten Wochen in den AdWords-Konten meiner Kunden machen werde und würde mich freuen, wenn du deine Erfahrungen hier mit mir teilen würdest!

Quelle:

 

 

Kerstin Majores

Mein Name ist Kerstin, ich arbeite seit 2009 im Marketing und habe als Projektleiterin in verschiedenen Werbeagenturen bereits zahlreiche Website- & Onlineshop-Launches und -Relaunches begleitet. Seit 2016 berate und betreue ich meine Kunden freiberuflich in allen Fragen zu Onlinemarketing, SEO, SEA und E-Commerce.

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